Ostern in England – so feiern die Briten

In England feiert man Ostern eigentlich nicht so viel anders, als in Deutschland auch. Es wird vom englischen Karfreitag, dem Good Friday, bis Ostermontag (Bright Monday) gefeiert.

Am englischen Gründonnerstag, dem „Maundy Thursday“ geht es traditionell schon los, wenn die Queen „Maundy Money“ an hilfsbedürftige und arme Menschen verteilt. Das Alter der Queen spielt dabei die entscheidende Rolle, wie viel Geld es an jedem Ostern sein wird.

Der Good Friday ist in England der Trauertag an Ostern. An diesem Tag wurde Jesus gekreuzigt und Christen gedenken ihm mittags vor der Methodist Central Hall in Westminster. Dort wird in einer Prozession ein hölzernes Kreuz in einem Schweigemarsch über die Victoria Street, bis hin zur Westminster Abbey getragen. Danach findet ein Gottesdienst statt.

Der Easter Day ist der Ostersonntag. Der Höhepunkt von Ostern. Nach dem Frühstück werden kleine Geschenke ausgetauscht. Und es wird, wie in anderen Ländern auch, Ostereier-Jagden veranstaltet. Dabei werden Schokoladen-Eier versteckt, welche dann von Kindern gesucht werden. Es gibt bunte Osterparaden und Festumzüge, die nachmittags Jung und Alt viel Freude bringen.

Die berühmteste Osterparade findet im Battersea Park statt, zwischen Vauxhall und Clapham auf der Südseite der Themse. Am Ostersonntag ist dort ein großes Ostereier-Suchen. Nachmittags beginnt dann die Parade. Seitdem damals 1858 Königin Victoria die Parade in einem neuen Frühlingskleid und einer passenden Frühlingshaube besuchte, ist die Haube zur Tradition geworden und die Mädchen und Frauen kommen jedes Jahr mit selbstgemachten, schönen Frühlingshauben zu diesem Termin an Ostern.

Der Ostermontag, der Bright Monday, ist der Tag der Spiele, denn er gilt nicht mehr als christlicher Feiertag. In verschiedenen Städten gibt es Oster-Spiele, wie das Eier-Rollen (Egg Rolling Competitions). Dabei kullern dann Ostereier fröhlich um die Wette einen Hügel herunter. Wessen Ei zuerst das Ziel erreicht, ist der Sieger. Das Spiel Egg Tapping geht folgendermaßen: Ein hart gekochtes Ei wird gegen das vom Gegner getippt und wessen Ei das heil übersteht, der hat gewonnen.

 

Kulinarische Bräuche zu Ostern

Auch kulinarische Bräuche gibt es zu Ostern in England, die unseren deutschen ähneln. Und wie in Deutschland, werden auch in England fleißig Ostereier angemalt und geschmückt.

An Karfreitag wird vorwiegend Fisch gegessen, Am Ostersonntag gibt es ein Festessen mit der Familie. Zum Frühstück werden unter anderem, hartgekochte Eier gegessen. Der Lammbraten wird dann später zum Mittagessen mit Minzsoße und frischem Gemüse aufgetischt. Zum Nachtisch servieren die Briten gerne einen Osterpudding, der eigentlich eine Torte ist und aus Vanillepudding besteht, und mit Korinthen und Keksen bestreut wird. Naschkatzen lieben zum Tee dann einen Simnel-Kuchen – Ein Früchtekuchen mit Marzipan umhüllt und Marzipan-Kern. Elf Marzipankugeln werden reihum auf den Kuchen platziert. Diese stehen für die 11 Apostel ohne Judas.

Traditionell sind auch Hot Cross Buns, das sind süße Kreuz Brötchen mit Rosinen und getrockneten Beeren, aus der traditionellen Osterbäckerei, die dann nach dem Backen mit Zuckerguss gefüllt werden. Vor dem Backen wird auf der Oberseite ein Kreuz eingeritzt, daher kommt der Name. Diese Brötchen werden traditionell über die Tage um Ostern gegessen. In der Ost-Londons Devons Road hängt im „Widow’s Son Pub“ ein Netz über der Bar mit Hot Cross Buns. Diese Tradition rührt daher, dass im frühen 19. Jahrhundert eine Frau an dieser Stelle ihr Cottage hatte. Die Legende besagt, ihr Sohn fuhr zur See und versprach ihr, an Ostern wieder zurück zu sein. Sie buk an jedem Karfreitag ein Brötchen und sammelte sie bis zu ihrem Tod, denn ihr Sohn kam nie wieder. Diese Tradition wird vom Pub weitergeführt.

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